Werder Havel lebt auf - neue Bürgermeisterin Anika Lorentz

Grüße zum neuen Jahr 2022

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

2021 hat uns allen vieles abverlangt. Wir mussten auf vieles verzichten und wir mussten auf Abstand bleiben. 

Im Handel, in der Gastronomie, in der Kunst- und Kulturbranche sorgen sich Unternehmerinnen, Unternehmer und Beschäftigte, wie es 2022 wohl weitergeht. Als Gemeinschaft sind wir dazu verpflichtet, Hilfe anzubieten, wo Hilfe gebraucht wird. 

Hausärzte, Pflegekräfte und all die Bürgerinnen und Bürger, die mit großem Einsatz geholfen haben, Teststationen und Impfangebote abzudecken, haben die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit erreicht.  

Das hat uns aber auch gezeigt: Halten wir zusammen, dann halten wir einiges aus. Wenn es stimmt, dass wir 2022 aus der Pandemie herauskommen, dann wird es ein Jahr des Aufbruchs. Weil wir in schwierigen Zeiten so stark waren, finden wir auch die Kraft, unsere Stadt in eine neue Zeit zu führen.

Daher braucht 2022 einen sozialen und ökologischen Fokus.

Beispiel Verkehr. Werder wird auch im kommenden Jahr unter den Verkehrsproblemen leiden, wenn sich der Blick auf die Art der Mobilität nicht verändert. Wer aufmerksam durch die Stadt geht sieht: Werder muss mehr und sichere Wege für Fußgängerinnen und Fußgänger und Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer schaffen. Die Gleichwertigkeit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Teilnehmer im Straßenverkehr muss oberste Priorität haben. Zudem brauchen wir ein besseres Angebot auf den Buslinien in die Ortsteile, damit die täglichen Verkehrsinfarkte endlich Geschichte werden. 

Die Zukunft unserer Stadt ist der Nachwuchs. Wer mit den Menschen redet, weiß auch: Für unsere Kleinsten braucht es mehr Kitaplätze und mehr pädagogisches Personal. In unseren Schulen reichen die Räume kaum noch aus. Behelfsbauten, wie in der Grundschule Glindow errichtet, können nur Übergangslösungen sein. Werder braucht moderne und nachhaltige Schulen und Kitas. Unsere Jugendlichen brauchen nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den Ortsteilen mehr Raum, in dem sie ihre Freizeit gestalten können. 

Dazu müssen diese wichtigen städtebaulichen Entwicklungen, die sich seit Jahren stauen, endlich zur Chefsache gemacht werden. 

In Werder fehlen auch Wohnungen. Und zwar solche, die sich auch Menschen mit geringen und ganz normalen Einkommen leisten können. Diese zu bauen muss wieder der Schwerpunkt unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft werden. Ich freue mich über jeden und jede, der in unsere Stadt zieht. Aber Stadtentwicklung ist mehr, als der Zersiedelung freien Lauf zu lassen. Eine Stadt die wächst, muss dies intelligent tun – und alle Bürgerinnen und Bürger an der Diskussion beteiligen.

Wir Einwohnerinnen und Einwohner und die vielen tausend Gäste, lieben unsere grüne Stadt an der schönen Havel. Deswegen muss Werder eine Stadt der Obstbäume bleiben und die Obstbauerfamilien ihr Auskommen haben. Unsere Gewässer müssen sauber und gesund bleiben. Die Stadt muss nicht nur an EinwohnerInnen wachsen, sondern auch an Grünflächen. Alle Anstrengungen für Umwelt-, Klimaschutz und Energiewende müssen sich in einem ökologischen Haushalt unserer Stadt widerspiegeln. 

Es liegt 2022 an Ihnenliebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ob uns ein solcher Aufbruch gelingt.

Am 12. Juni sind sie aufgerufen, die künftige Bürgermeisterin Ihrer Stadt zu wählen. Ich stelle mich zur Wahl. In meinem Neujahrsgruß habe ich öfter geschrieben, dieses muss und jenes soll. Ich verspreche ihnen: Für all diese Themen werde ich mich stark machen.

Auf ein gutes neues Jahr!

Ihre Anika Lorentz